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Werkschau – Ein fotografischer Besuch bei Vallourec in Düsseldorf und Mülheim

Am 31. Dezember 2023 ist alles Geschichte. Dann endet die Produktion nahtloser Stahlrohre bei der Vallourec Deutschland GmbH in Düsseldorf und Mülheim. Damit geht eine fast 125- jährige industrielle Geschichte zu Ende. Kurz vor der Schließung der beiden Produktionsstandorte, an denen derzeit noch rund 2400 Menschen arbeiten, war der Fotograf Markus Luigs mit seiner Kamera zur Stelle. Bei insgesamt acht Besuchen in Düsseldorf-Rath und Mülheim-Styrum fotografierte er die Situation vor Ort. Daraus entstanden ist der 246 Seiten starke Bildband „Werkschau“. Aus knapp 1000 Fotos, die Luigs in den beiden Vallourc- Werken aufgenommen hat, haben es 286 in das Buch geschafft. Die Idee für das Projekt entstand gemeinsam mit Andreas Schubert, einem von drei Geschäftsführern der Vallourec Deutschland GmbH. Prof. Dr. Herbert Schaaff, von 2012 bis heute Geschäftsführer Personal und Arbeitsdirektor der Vallourec Deutschland GmbH, hat einen Textbeitrag zum Buch beigesteuert. Die Größe der Werkhallen, die Maschinen, die Lautstärke, die rotglühenden Rohre, also alles, was man in der fotografischen Dokumentation eines Unternehmens wie Vallourec erwarten würde, hat Markus Luigs in dem Buch weitestgehend ausgespart. Stattdessen hat er sich auf die Mitarbeitenden konzentriert: „Ich sprach mit Menschen, die zum Teil schon seit Jahrzehnten im Werk arbeiten und jetzt mit einer Situation konfrontiert sind, die ihnen Sorge bereitet.“ Weil die Arbeit im Werk nicht nur Arbeit ist. Und die Kollegen nicht nur Kollegen, sondern Familie. Die Melancholie, die immer dann in Luft liegt, wenn etwas zu Ende geht, sie ist in den Fotografien von Markus Luigs deutlich spürbar. Wenn es Ende 2023 in den beiden Werken endgültig dunkel wird, geht es für viele ehemalige Vallourec-Mitarbeitende anderswo weiter. Weil es ja immer weitergeht. Heute kann sich das manch einer noch nicht vorstellen. „Was soll ich da draußen? Da kenne ich niemanden. Da kennt mich keiner“, sagt einer der Arbeiter. Ein anderer beschreibt es noch drastischer: „Das hier ist meine zweite Haut.“

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